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Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2

Ja, das hat man jetzt davon. Wenn man die Geschichte mit den Serientiteln bei der Übersetzung nicht so ernst nimmt, kommt dann folgendes heraus: "Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2". Ein Glück, so muss man sagen, gibt es im zweiten Teil auch noch so etwas wie eine Flucht, äh, einen Fluch, unter dem sich zum Beispiel Captain Jack Sparrow befindet, der auf seiner Handinnenfläche ein schwarzes Mal hat, das ihn zur Einlösung einer Schuld, nämlich eines hundertjährigen Frondienstes, zu Captain Davy Jones führen soll. Den hat jemand mit Cthulhu gekreuzt. Oder er hat beim Essen vergessen, die kleinen Calamari herunterzuschlucken, die es am Meeresfrüchtebüffet gab. Vielleicht war es aber auch mehr das Meeresbodenbüffet, denn Davy Jones' Locker ist ein angelsächsischer Euphemismus für das (ebenfalls euphemistische) Seemannsgrab, das ja im Wesentlichen aus dem Herumliegen auf dem Meeresgrunde besteht.

Tja, und das muss natürlich verhindert werden, dass zu viele falsche Leute auf dem Meeresgrunde herumliegen müssen. Verhindert werden muss auch noch einiges mehr. Denn Lord Cutler Beckett schickt sich an, die gerade am Ende des ersten Teiles eingetütete Hochzeit zwischen Will Turner und Elizabeth Swann zu torpedieren, indem er beide erhängen will, da sie Captain Jack Sparrow die Flucht aus Port Royal ermöglichten. Irgendwie wirkt das ein wenig zu drastisch, denn auch der notorische Norrington hatte ja Captain Jack Sparrow einen Tag Vorsprung eingeräumt, nachdem er mit dem Schiff, hm, wie hieß es denn gleich noch, den Hafen von Port Royal verlassen hat, ach ja, mit der Black Pearl.

Aber alles vergessen und nicht vergeben: Will und Elizabeth sind auf der Suche nach Jacks Wunschkompass, denn wen sie diesen an Beckett übergeben, soll ihnen der Tod erspart bleiben. Jack ist unterdessen in der wüsten Weltgeschichte unterwegs, insbesondere in der Gegend von Tortuga, ist aber in noch wüsterer Schminke mittlerweile Kannibalengott (wie just C3-P0 bei den Ewoks), mit dem großen Problem, dass diese ihn auf merkwürdige Weise von seinen irdischen Daseinsfesseln erlösen wollen.

Es kommt zu einer großen Reihe von Slapstickeinlagen, und Captain Jack Sparrow weiß insbesondere dadurch zu gefallen, dass er immer irgendwo herunterfällt oder aus dem Bild torkelt oder von rechts nach links oder links nach rechts mit den Armen rudernd wie ein leibhaftiger Otto Waalkes durchs Bild eiert. Aber ein mieser Kraken spielt auch eine unrühmliche Rolle in dem Ganzen! Am Ende ist aber mindestens genauso verhängnisvoll: ein Kuss, der eine Falle darstellen soll, der aber wiederum nach hinten los geht. Und was macht zum Schluss wieder ein alter Bekannter da, wo man ihn am wenigsten erwartet? Bei der Suche nach Jack Sparrow, äh, Captain Jack Sparrow helfen? Und warum wird er von Tia Dalma, ähm, einer exotischen "Schönheit", ähem, präsentiert? Na ja - die Schauspielerin, Naomie Harris, ist natürlich schön, aber als Tia Dalma wüst geschminkt.