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Battlestar Galactica

Jahaa! Das ist der nicht weniger als 196 Minuten (in Worten: einhundertundsechsundneunzig Minuten) lange Pilotfilm zur Serie "Battlestar Galactica", der hier die Miniserien 1 und 2 zusammenfasst, nach deren großem Erfolg man sich zur großen Serie entschlossen haben dürfte. Es geht richtig rund hier, was man daran merkt, dass es einem zwar auffällt, dass man lange vor dem Fernseher gesessen hat, aber trotz der die bei dieser Spielfilmlänge nötigen Pausen (Essen, Trinken, Lachen und Pipimachen) keine echten Längen bemerkbar sind, sondern vielmehr dauernd Dramatisches geschieht. Battlestar Galactica hat natürlich ein deutlich älteres Vorbild, an das ich mich nicht mehr so recht (und wenn, dann auch nicht mehr so gut) erinnern kann, scheint mir damit aber nicht ganz so viel zu tun zu haben. Es hieß auf Englisch auch Battlestar Galactica, auf Deutsch aber Kampfstern Galactica, was in der deutschen Ausgabe des MAD-Magazins mit Alfred E. Neumann zu Krampfstern Beknacktika verballhornt wurde. Vermutlich auch verdientermaßen. Lieutenant Starbuck wurde damals von Dirk Benedict a.k.a. Dirk Niewoehner gespielt, Lorne Greene war Adama, der Alte, Zylonen waren noch richtige Zylonen, und nachspielen konnte man alles mit dem tollen Handheld-Computerspiel "Battlestar Galactica - Space Alert". Ja, so war es damals. Ungefähr.

Heute kommen die Zylonen, die wohl ursprünglich als dienstbare Robotersklaven entwickelt wurden, in Form einer Art weiterentwickelter Replikanten zurück (oder so etwas Ähnlichem jedenfalls), wobei die Natur von Replikanten ja immer zu sein scheint, dass sie schneller, gnadenloser, bisweilen auch sexier, jedenfalls immer einen Tick überlegener daherkommen. Damit hat man es natürlich gleich etwas schwerer. Die Rückkehr der Replikanten kommt auch ziemlich unvermittelt, nämlich nach einem 40jährigen Waffenstillstand, während dessen bereits große Teile der Kampfsterne nur noch Museumsfunktion haben. Das macht es für die so lange nur im Training wachsamen Pilotinnen und Piloten natürlich nicht einfacher. Noch weniger einfach wird die Sache dadurch, dass die Zylonen als Roboter im Wesentlichen ausgesprochen schnell, mit bewusster Verhandlungsarmut und ohne besonderes Interesse an Gefangenen operieren. Man erkennt einen Zylonenangriff am ehesten noch daran, dass man gerade erst noch blinzeln wollte und währenddessen bereits ungefähr 20 Nuklearsprengköpfe das Raumschiff, auf dem man sich gerade noch zu befinden glaubte, in kleine Splitter zerlegt haben.

Man kann sich leicht vorstellen, dass Commander Adama und seine Leute alle Hände voll zu tun haben. Die neuen Vipers werden bei einem Überraschungsangriff auch sogleich geschrottet, so dass nur die historischen Modelle übrig bleiben. Für den nostalgischen Zuschauer ein kleines Schmankerl!

Die Zylonen machen aber so gründlich alles kaputt, dass man direkt noch einen neuen Präsidenten in Form einer Präsidentin Laura Roslin benötigt, die umgehend von einer Hippie-Priesterin (oder einer Art Gospel-Pastorin ) eingeschworen wird. Zusammen mit Gaius Baltar, dem zwielichtigen Superhirn, der in seinen Tagträumen von "Zylonin Nummer 6" besessen scheint, muss man sich auf die Flucht vor den Cylonen begeben. Viel Zeit und Raum, um Flüchtlinge aufzusammeln hat man auch nicht, und Baltar kommt nur von dem von der Besetzung bedrohten Planeten Caprica weg, weil Karl C. Agathon sich für ihn dort zurücklassen lässt.

Die so genannte Zylonen-Technologie hat mittlerweile aber übrigens auch bereits Einzug in den deutschen Haushalt gefunden, wenn man einem aktuellen Aldi-Prospekt Glauben schenken darf, und zwar in ihrer drastisch weiterentwickelten Form als "Multi-Zylonen-Technologie" . Und des Weiteren wird offenbar auch bereits ein dementsprechender Tee im Handel angeboten, so wurden zum Beispiel im Jahr 2006 über 300.000 Tonnen Cylon Tee angebaut und fast ebenso viel auch exportiert.