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Übersicht Firefly – Der Aufbruch der Serenity

Firefly – Der Aufbruch der Serenity

Firefly – Der Aufbruch der Serenity ist von 2002-2003 und wirkt wie so eine Art Western im Science-Fiction-Stil, könnte man wohl behaupten. Vielleicht ist es aber auch eine Science-Fiction-Serie im Western-Stil. So ganz können wir uns da vielleicht noch nicht entscheiden. Sie hat jedenfalls ihren Namen von dem Raumschiff der Firefly-Klasse, das von den Helden der Serie geflogen wird. Dieses Schiff hat, wenn man es einmal recht betrachtet, tatsächlich auch einige Ähnlichkeit mit einem Glühwürmchen, was ja eine recht akkurate Übersetzung des englischen Wortes "firefly" wäre. Angeblich hat Joss Whedon das Raumschiff auch dem Tierchen nachgestaltet wissen wollen. Der Name des Raumschiffes, die "Serenity", hat auch einige Bedeutung innerhalb der Serie, denn der Kapitän des Schiffes, Malcolm "Mal" Reynold,hat damals, bevor er das Schiff bekommen hatte, einen schlimmen Kampf. Er war damals noch als Sergeant Malcolm "Mal" Reynolds mitsamt Corporal Zoe Alleyne unterwegs und hat im so genannten Battle of Serenity Valley gegen die Allianz gekämpft - letztendlich aber trotz seines festen Glaubens an Gott und die Engel, keinerlei Luftunterstützung erhalten und wurde daher samt seiner Mannen und Frauen besiegt.

Die Serie hat so einen ganz gemischten Erfolg gehabt. Als sie ursprünglich ins Fernsehen kam, wurde die Serie nach 11 von 14 Folgen bereits wieder aus dem Programm genommen. Ja, so kann es gehen. Es scheint aber so zu sein, dass die Serie sich dennoch eine solide Fanbasis erworben hat. Sie gilt in Fachkreisen als eine der besten aus einem Programm geflogenen Serien. Einen Kinofilm gab es damals ja auch noch. Beziehungsweise na ja. Was heißt schon damals. Und mit der Ausstrahlung, das kommt einem ja auch Spanisch vor. Denn für alle 14 Folgen gibt es ja Erstausstrahlungsdaten. Ach was. Man muss das einmal ganz genau beobachten. Die Finger im Spiel hat jedenfalls der Macher von Buffy, the Vampire Layer, Joss Whedon. Den Cast kennt man vereinzelt auch von woanders her. Die Stammbesetzung ist so eine Art Han Solo (Malcolm "Mal" Reynolds) mitsamt einer Co (Zoe Alleyne Washburne), die als Ehefrau von Pilot Hoban "Wash" Washburne für den einen oder anderen sarkastischen Kommentar bekannt ist. Inara Serra (anderswo mal die Ehefrau von Nicholas Brody) stellt so eine Art Companion dar, aber anders als bei Dr. Who. Das glauben wir hier jedenfalls - also uns ist nämlich keine Companion von Dr. Who bekannt, die ebenfalls als Prostituierte arbeiten würde. Jayne Cobb wirkt wie der Söldner-Troll an Bord, abgerundet wird das durch die begabte Technikerin Kaywinnet Lee ""Kaylee" Frye, bei der wir schon ahnen, dass sie genau so süß sein soll, wie sie spielt. Dr. Simon Tam und seine kleine Schwester River Tam sind, genau wie "Sheppard" Derrial Book, zunächst nur Passagiere an Bord der "Serenity", werden aber schnell permanent gemacht.

Menschen: 

Firefly 01 Serenity / Serenity

In der ersten Folge der Serie wird man vermutlich in die wichtigsten Elemente eingeführt. Wir befinden uns direkt mitten im so genannten "Battle of Serenity Valley", und uns fliegen die Trümmer nur so um die Ohren. Wer kämpft da eigentlich gegen wen? So recht wird das in den ersten Sekunden nicht klar, aber bedeutsam ist dass auf der einen Seite Uniformierte stehen, die offenbar eine Armee bilden, auf der anderen Seite steht ein zusammengewürfelter Haufen Ununiformierter, die aber anscheinend auch eine Armee bilden sollen. Ein attackierendes Flugobjekt wird unter großen Verlusten, aber mit einigem seeräuberischen Mut vom Himmel geholt, auch ein christliches Kreuz wird geküsst, aber alle Hoffnung ist vergebens. Seargant "Han Solo" Reynolds muss sich am Ende doch geschlagen geben, beginnt dann aber eine Karriere als Plünderer und Touristen-durch-die-Galaxis-Fahrer. Dieser erste Pilotfilm der Serie (Laufzeit ist quasi Spielfilmlänge mit mehr oder weniger rund 86 Minuten) kann sich an manchen Stellen noch nicht ganz entscheiden beziehungsweise scheint es so, das die Widersprüchlichket der Figuren an sich schon ein Hauptbestandteil der Serie ist, jedenfalls könnte man das so glauben, Insbesondere auf die Widersprüchlichkeit des Kapitäns Malcolm Reynolds wird ja vermehrt angespielt, aber auch Zoe "Alleyne" (haha, Alleine) Dingensbummens ist ja nicht völlig frei von solchen. Also von Widersprüchen. Merkwürdigerweise ist es ja so, dass man als Zuschauer des Pilotfilms die Charaktere ja noch nicht so gut kennt. Aber komisch ist es dann doch, dass die Charaktere der Serie sich auch so ein wenig verhalten als ob sie sich noch nicht so lange kennen. Beispielsweise Zoe, die von ihrem Mann genötigt wird, doch mal um etwas Liebesurlaub beim Käptn zu bitten (warum er das selber nicht macht, keiner weiß es) - da scheint so eine Mischung aus Unsicherheit und Fingerspitzengefühl zu herrschen, als sei man nicht schon seit Jahren Seite an Seite, und als offenbarte sich in dem abschließenden Spruch "I need this man to tear all my clothes off." eine Art Humor, die auf genauer Sachkenntnis und Personenkenntnis beruhen würde. Na ja, die Widersprüche halten uns eben zusammen und die Folge auch. Ach so ja - ein Schiffswrack wird geplündert, geheimnisvolle Passagiere werden an Bord genommen, ein Deal endet in einem Gemetzel, und man ist auf der Flucht vor der allmächtigen Allianz, die man mithilfe eines super Tricks in die Pfanne haut. Ebenfalls auf der Flucht ist man vor den Reavers, die man auch mit einem super Trick in die Pfanne haut. In die Bratpfanne sogar, sozusagen.

Firefly 02 Schmutzige Geschäfte / The Train Job

Tja, mit wem haben sich denn da die Mannen und Frauen von Malcolm Reynolds wieder eingelassen? Mit so verschlagenen Russen, die weiterhin noch grobschlächtigere und brutalere Russen ihre Mannschaft nenne, macht man doch am besten zu aller erst einmal keine Geschäfte. Und wenn doch, dann muss man doch äußerst vorsichtig zu Werke gehen. Na ja, aber der Reihe nach. Reynolds gerät zu aller erst einmal in eine ziemliche Klopperei, weil anlässlich des (glauben wir) sechsten Jahrestages des Endes des, na ja, Sezessionskrieges ein Besoffski in einer wie in Star Wars anmutenden Wüstenkantine einen auf dicke Lippe macht und gewahr wird, dass Reynolds ja in der Tat noch einen bräunlichen Ledermantel trägt. Dieser weist ihn ja als Anhänger der Unabhängigen aus. Wobei rein von den Uniformen her der überlegene Kriegsteilnehmer womöglich in diesem Sezessionskrieg eher die Konföderierten gewesen sein dürften. Denn die so genannte Allianz kommt so in grauen Uniformen daher. Die Flagge der Allianz, so wird in dieser Folge übrigens anhand des Aufdruckes auf zwei beziehungsweise mehreren Containern deutlich, ist so eine Art Kreuzung zwischen der US-amerikanischen und der chinesischen Flagge. Die Container sind übrigens genau das, was Auftraggeber Adelei Niska gerne in seinen Besitz gebracht wissen möchte. Diese Container befinden sich an Bord eines Zuges, so dass der Auftrag zum Zugraub natürlich eine entsprechende Herausforderung darstellt. Es stellt sich allerdings heraus, dass, obwohl der Coup gelingt, die Fracht dermaßen wertvoll ist, dass sich Käptn Reynolds und seine Erste Offizierin Zoe entschließen, dass sie die Fracht doch nicht dem Auftraggeber aushändigen werden können, sondern sie aus Gewissensgründen wieder den Bestohlenen zurückgeben müssen. Das stellt sie natürlich so ein bisschen vor Schwierigkeiten, denn Niska hatte recht eindrucksvoll demonstriert, was es bedeutet, wenn man einen von ihm vergebenen Auftrag annimmt ihn dann aber nicht zur vollständigen Zufriedenheit erfüllt. Er lässt, um dem ganzen etwas Nachdruck zu verleihen, seinen schlimmen Schergen enthüllen, dass er vorherige Versager kurzerhand ermorden ließ. Aber Reynolds geht dieses Risiko ein. Die registrierte Begleiterin Inara Senna holt ihn und Zoe übrigens ganz nett aus einer misslichen Lage heraus. Ja, schön gemacht! Wiederum deutet sich an, dass die Rolle als "registered companion", die Inara Serra als Edelprostituierte spielt, von gesellschaftlich recht hohem Ansehen ist. Sehr überzeugend ist auch der Humor, auch wenn er bisweilen ziemlich sarkastisch daher kommt. Man beachte besonders den zweimaligen Einsatz von "Now this is all the money Niska gave us in advance." Da muss man vielleicht auch mal schlucken. Ach, und um schlimme blaue Hände geht es auch noch. Die kriegt man auch kurz mal zu Gesicht...

Firefly 03 Fernab der Zivilisation / Bushwhacked

Ja, in der Tat ist man hier an Bord der Firefly wieder fernab der Zivilisation, ach, Unfug, das Schiff heißt ja gar nicht "Firefly", sondern "Serenity", aber fernab von jeglicher Zivilisation ist man offenbar dennoch. Die Mannschaft findet ein treibendes, im All trudelndes Wrack und überlegt kurz, ob sie es plündern soll, bis dann der Kapitän Reynolds den Befehl zum Plündern gibt, was ja irgendwie konsequent ist, denn schließlich besteht die Crew ja im Wesentlichen aus Plünderern. Das hält allerdings niemanden davon ab, vorher nicht einmal ausgelassen so eine Art Basketball zu spielen, mit einem Rind, der an der Hangardecke aufgehängt ist. Nun ja, als die Serenity an dem Schiffswrack ankoppelt, erhält man ganz kurz einmal einen Blick auf so eine Art Tentakeln, die sich später noch als eine interessante Art Falle erweisen werden. An Bord des unheimlichen Wracks, das nach Kaylees Aussage technisch eigentlich einwandfrei in Ordnung ist, sind noch dampfende Essensreste auf den Kombüsentischen. Das erhöht ja den Eindruck einer recht unmittelbaren Gefahr noch, ebenso wie Simon durch die Vorahnungen seiner offenbar hellsichtigen Schwester stark beunruhigt wirkt. Man findet dann einen Überlebenden, der verängstigt wirkt, aber kurz vorher noch den bulligen Jayne von hinten überraschend attackiert. Für Kapitän Reynolds ist die Sache eigentlich recht klar - der Überlebende ist letztes Mannschaftsmitglied (und das wird auch bald ganz klar, denn der Rest hängt einigermaßen zerfleischt im Raumschiff herum) und überlebendes Opfer einer Reaver-Attacke. Das größte Problem dabei ist allerdings, dass die dem Horror einer Reaver-Attacke ausgesetzten Überlebenden zumeist selbst (als eine Form der Verarbeitung des Horrors) zu Reavern werden und das gleiche Unheil begehen, was ihnen angetan wurde oder was sie miterleben mussten. Na ja, man bringt den Überlebenden an Bord, rettet ein paar Wertgegenstände als Beute (natürlich wieder irgendwelche Allianzcontainer), und urplötzlich hat man auch bereits die Allianz wieder am Arsch. Es folgt eine Serie von Verhören, denn die Allianz sucht natürlich nach den Geschwistern Tam  - aber zum Glück sind diese auf der Serenity nur zu gut versteckt vor den Schergen der Allianz. Was bei den Interviews ganz interessant ist, ist neben dem Kontrast der beiden befragten Eheleute Zoe und Hoban ja die Tatsache, dass Inara Serra, die in der ersten Episode ja einmal übertrieben euphemistisch als "The Ambassador" bezeichnet wird, kurz darauf aber als "whore", also recht drastisch mit dem Wort Hure belegt wird, in ihrer Rolle als edle Prostituierte auch bei der männlich dominierten Militärabteilung der Allianz einen Rang von gesellschaftlichem Status und Ansehen genießt, der für eine Frau in solch einer tatsächlich wohl eher verwundbaren Position doch sehr beruhigend wirkt. Am Ende rettet Reynolds noch den Allianz-Kommandeur Harken, nur um ohne Beute und letztendlich auch ohne Gewinn dazustehen. Bushwhacked eben, also total erschöpft.

Menschen: 

Firefly 04 Das Duell / Shindig

Ein "shindig", das ist im britischen Englisch eine sehr, sehr laute Party oder ein ordentliches Getümmel mit Gefecht und allem drumherum. Das ist jetzt nicht so das geläufigste Wort, aber es ist schon für die Folge recht Charakteristisch. Sehr cool ist aber auch noch ein anderer Ausdruck, der aus dem Chinesischen kommt, und man muss da schon ein bissel nachrecherchieren, bis man dem auf die Spur kommt. [??u sh?] heißt der Ausdruck, mit dem die Serenity bedacht wird. Na ja, also alles geht wieder so seinen Gang, die Crew des Schiffes ist auf Persephone unterwegs. Dort ist es ja wenigstens so einigermaßen halbwegs zivilisiert, was man daran erkennt, dass es eine Reihe von Geschäften zum einkaufen gibt, alles natürlich strikt im Western Style, wie wir das ja schon kennen, und dass Inara Serra vielleicht auch den Moment nutzen kann, um den einen oder anderen Klienten zu besuchen, oder sich von ihm  ausführen zu lassen. Zunächst aber zeigt Mal Reynolds, aus welchem Holze er so geschnitzt ist und beginnt direkt erst einmal den ersten Shindig, nämlich als ihm Inara beim Videobillard zuguckt und er in einen handfesten Streit mit einem Sklavenhändler oder Sklaventreiber gerät. Das wird dann ein wenig später gespiegelt, als der geschniegelte Klient Inaras sich für Mals Geschmack einigermaßen abfällig äußert. Wieder fliegen die Fäuste, aber diesmal ist das Resultat tatsächlich ein Duell, das ja bekanntlich normalerweise einen tödlichen Ausgang zu nehmen hat, um die besudelte Ehre wiederherzustellen. Ja, und da gelten eben die Regeln der so genannten feinen Gesellschaft, die ja auch ein teil der Welt Inaras sind, die am Ende des Tages aber zugeben muss, dass sie mit den Haudegen von der Serenity doch am liebsten zusammen ist, business hin oder her, und vielleicht hat Mal sie ja mit seiner Ehrlichkeit überzeugt. Nun ja, überzeugt hat er jedenfalls mit dem Ausgang des Duells auch den eigentlich schwer greifbaren Auftraggeber, den sich eigentlich ja Badger an Land ziehen wollte. Dass Mal das gelungen ist, ist ihm am Ende wohl auch die eine oder andere fast tödliche Blessur wert. Ja, und Kaylee hat immerhin ein Kleid bekommen, das sie abends nach Feierabend ab und an etwas bewundern kann. Der Freier von Inara hingegen, der gar nicht zufrieden ist, trägt sich mit dem Plan, sie bei der Stiftung Hurentest anzuschwärzen, um ihr das Geschäft zu versauen. Zum Glück läuft die Sache aber genau andersherum!

Firefly 05 In letzter Sekunde / Safe

Ja, na ja - also so richtig "safe" sind die Menschen ja kaum hier in dieser Folge, denn es ist ja schon eher so, dass alle beständig den Gefahren des Schmugglerlebens ausgesetzt sind. Heute geht es jedenfalls auf einen anderen gottverlassenen Planeten im Universum, auf dem es noch mehr und noch rudimentärer nach einer rudimentären Westernstadt aussieht. Und während die Crew noch die in der letzten Episode erhandelten Viehzeucher von der Rampe treibt um sie zu verkaufen, steht sie schon durch zwielichtige scheinheilige Einheimische unter Beobachtung, die sich die Dinge, die die "Händler" feilbieten wollen, einfach so unter den Nagel reißen wollen. Ohne dafür zu bezahlen, versteht sich. Beim sich anbahnenden Kuhhandel kommt es dann auch gleich zum Äußersten und das Gesetz in Form von mit Laserrevolver ballernden Gesetzeshütern tritt auf den Plan, um die Handelspartner, die offenbar ziemlich schlimme Finger zu sein scheinen, so ein bisschen dingfest zu machen oder am besten gleich zu erschießen. Kein Wunder, dass das alles etwas hektisch wird auf dem Planeten Jiangyin, was vielleicht so etwas wie "Kuhdung" bedeuten mag, aber man weiß es eben nicht so genau. Ausgerechnet der immer sanfte Shepherd bekommt eine Kugel in die Herzgegend, keiner will es gewesen sein, und wie man ihn  jetzt wieder reparieren soll, das kann auch niemand sagen. Denn Simon, der Doktor, ist mit seiner Schwester auf einem unfreiwilligen Spaziergang, bei dem er sich erst bei Kaylee äußerst ungeschickt anstellt und sehr unbeliebt macht und dann auch noch mit Tüte über dem Kopf entführt wir. Schöner Schlamassel, denn wer kann jetzt noch helfen? Ausgerechnet wohl die Allianz und ihre Militärhospitäler. Na, die stehen aber längst nicht jedem offen. Umso besser, dass der gute Shepherd doch eine goldene VIP-Karte dabei hat, die ihn vermutlich als irgendjemanden ausweist, der eine gewisse Priorität beanspruchen kann. Priorität hätte eigentlich auch die Rettung der zurückgelassenen Simon und River gehabt, aber man rettet diese buchstäblich in letzter Sekunde (ha! da entlarvt sich der Titel), als beiden der Scheiterhaufen droht.

Firefly 06 Mrs. Reynolds / Our Mrs. Reynolds

Ja, das ist doch wirklich so eine Sache, denn was da geschieht, hat so ein paar echt niedliche Twists, die sehr überzeugend gemacht sind und das Zuschauerherz erfreuen. Alles beginnt damit, dass unsere Space Cowboys und Cowgirls sich auf dem Planeten Ökksnökks befinden, was man aber nicht sofort merkt, denn man denkt, dass eine Kutsche überfallen wird, auf deren Kutschbock neben Jayne auch noch eine Frau befindet, die schamhaft das Gesicht verbirgt. Als sie von den Banditen begehrt wird, blickt sie auf und unter der Hausfrauenhaube kommt "Mrs." Captain Mal Reynolds zum Vorschein. Ha! Und alle Banditen sind tot, woran auch Zoe ihren gerechten Anteil hat. Am Abend gibt es dann eine große Party bei den Siedlern auf dem Planeten Ökksnökks, wo alkoholische Getränke gereicht werden und man sich des Eindruckes nicht erwehren kann, dass in dem ganzen Tanzen und Freundschaften schließen etwas großartiges geschieht, als Kapitän Reynolds einen Jungfernkranz gereicht kriegt und mit Wein und Tanz den Abend ausklingen lässt. Als die Crew den Planeten (der heißt bestimmt doch nicht Ökksnökks) wieder mit Kurs auf den Weltraum verlassen will, befindet sich plötzlich überraschenderweise ein ganz scheues, unbekanntes Wesen an Bord, nämlich die schöne junge Frau, die Mal Reynolds ihren Jungfernkranz gegeben hatte. Es gibt ja nicht viel, was das bedeuten kann! Und in der Tat ist Käptn Reynolds auf einmal verheiratet mit der scheuen Saffron, die ihr ganzes Leben gottesfürchtig im Maidenhaus verbracht hat, um an einen fremden Händler verheiratet zu werden. Und plötzlich geht es nur noch versext und zugenäht zu. Alle wollen Reynolds beglückwünschen und finden den Charme der scheuen Saffron so entzückend, außer Zoe, die Schlimmes wittert. Eine Reihe lustiger Dialoge später ist es dann auch soweit, und die scheue Saffron zeigt ihr wahres Gesicht, nachdem sie eigentlich Käptn Reynolds schon so Einiges gezeigt hat - und sie übernimmt quasi das Schiff im Auftrag interstellarer Schrotthändler. Aber am Ende geht noch einmal alles gut! Und ob sich der gute Reynolds tatsächlich voll damit verhaut, dass er denkt, Inara habe sich von Saffron küssen lassen (obwohl sie ja sagt, "you don't play a player")?

Firefly 07 Jaynestown / Jaynestown

Ja, warum das hier nur Jaynestown heißt, wundert man sich, insbesondere weil ja der gute Jayne selbst eigentlich vor der Rückkehr zu dem armen Planeten, nein, es ist ja gar kein Planet, es ist ja ein Mond, eher etwas Angst hat. Aber alles fängt eigentlich damit an, dass die kleine Technikerin Kaylee den Doktoren Simon so ein bisschen aus der Reserve locken will, indem sie sich im Spiel beklagt, dass er sich eigentlich nie durch Schimpfwörter oder Flüche auszeichnet und immer so reserviert sein. Dem widerspricht Simon zwar, aber das kann nicht so recht überzeugen. Jedenfalls nehmen sie ihn mit auf die Expedition zurück ins Dreckloch (es scheint dort tatsächlich ziemlich zu stinken), wo für Jayne vor Jahren einmal ein Raub ziemlich schief ging. Und ausgerechnet der Beraubte engagiert Inara Serra, um ihm einen Dienst zu erweisen, der allerdings darin bestehen soll, dass sie seinen Sohn, der trotz seiner sechsundzwanzig Lenze noch keinerlei Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hat, über eine Liebesnacht "um Manne" machen soll. Auch Kaylee gibt sich alle Mühe, währen der Feierlichkeiten, die ausbrechen, weil man den Ballast abwerfenden Jayne (Geldkisten waren auch dabei) für den großen Robin Hood der Lehmarbeiter hält, von denen, und das ist natürlich auf gewisse Weise auch wieder schwierig, die restliche Crew Gegenstände entwenden soll. Na, aber zunächst geht man Undercover in die Stadt Canton, schickt Simon voraus, um mit dem Vorarbeiter der Lehmarbeiter zu sprechen (wo man ihm etwas Kredit einräumt, dass es ihm nicht auf Anhieb so gelingt, den überzeugenden Anführer zu geben). Irgendwie sollen sich in dieser Episode ja mehrere Leute überwinden, alleine der so genannte Held Jayne, dem gelingt es ja nur teilweise. Dafür beweist Shepherd Book in der tat, dass er ein Haupthaar von geradezu Einsteinschen Dimensionen sein eigen nennt, auch wenn er es für gewöhnlich mit einem Haargummi (vermutlich aus Panzerband) bändigt. Ach, und Kaylee kommt dem guten Simon doch sehr nahe, einen gewissen verführerischen Charme kann er ihr wohl nicht mehr absprechen - dennoch gelingt es ihm am Ende der romantischen Episode zwischen den beiden wieder alles durch einen dummen Spruch zu vergeigen. Und ja ja, die schwierige Situation der feststeckenden Crew wird durch Inara gelöst, die dem Sohn des Auftraggebers das Selbstvertrauen zuspricht, sich von seinem ziemlich beknackten Alten zu emanzipieren. Uff!

Menschen: 

Firefly 08 Kampf ums Überleben / Out of Gas

Diese Episode ist in der Tat sehr eindrucksvoll gemacht, und anders als in manchen anderen Serien werden die Rückschauen auch tatsächlich ziemlich effektiv eingesetzt. Es beginnt nämlich, so wie wir uns erinnern, damit, dass die Serenity hilflos und bewegungslos im Weltraum verharrt und der arme Captain Mal Reynolds im Sterben liegt, während um ihn herum in der anscheinend leeren Serenity alles verlassen und kaputt aussieht und der Sauerstoff langsam kritisch niedrige Werte anzunehmen beginnt, wie die Computerstimme der Funktionsüberwachung fortwährend meldet, ohne dass das Problem dadurch behoben zu werden scheint. Wie es sich für das Ende des Lebens gehört, kommt es daher auch in der Erinnerung von Captain Mal (nicht Malfoy) Reynolds zu Rückblenden ganz an den Anfang des Lebens mit der Serenity. Zoe, die ihn damals beim Kauf begleitet hatte, war ganz und gar nicht einverstanden mit dem Schiff und dass Reynolds auch noch einen Preis dafür bezahlen musste, kommt ihr ganz schön ungerecht vor. Aber Reynolds möchte mit dem Schiff ein freies und selbstbestimmtes Leben führen. Ab jetzt wechseln die Rückblenden zwischen der aktuellen Erzählung der Vorkommnisse auf der Serenity, die zu Captain Reynolds' Zusammenbruch auf dem Gitterrost im Frachtraum führen sollten und den Anfängen der Bemannung der Serenity hin und her, während sich in zugespitztem Zustand der Captain mit einen schweren Metallteil aufmacht, irgendeine Verrichtung zu besorgen. Jedenfalls ist Ursache des Übels, dass ein Bauteil während der Geburtstagsfeier für Dr. Simon Tan explodiert und der Feuerstoß Zoe bewusstlos macht. Der Motor ist kaputt und mit ihm leider auch die lebenserhaltenden Systeme, denn das Notstromaggregat ist bei der Explosion im Motor auch direkt mit kaputt gegangen. Es beginnt ein Kampf gegen die Tücken der Situation - während die Rückblenden zeigen, wie Zoe ihren späteren Mann Washburn mit Pornobalken nicht leiden kann und ein unglaublicher Surferboy das Technikgenie sein soll. Zum Glück wird es dann aber doch Kaylee - und trotz widrigster Umstände kommt alles doch gerade noch rechtzeitig wieder ins Lot. Das Gas, das knapp wird, ist übrigens wohl weniger der Treibstoff als vielmehr der Sauerstoff. Au weia!

Firefly 09 Falsches Spiel / Ariel

Ja, Ariel ist ja hier durchaus nicht als der Name des bekannten Vollwaschmittels gemeint, sondern es soll der Name eines ganz interessanten Planeten der inneren Gedingsbumse der Galaxie sein. Interessant wird der vor allem dadurch, dass es mit River Tam eskaliert- sie verletzt Jayne mit einem Küchenmesser derartig unerwartet und schmerzvoll, dass sie ein ernsthaftes Risiko darstellt und Captain Reynolds alle Hände voll zu tun hat, um die Crew zusammenzuhalten. Damit aber beginnt die ganz große Stunde von Doktor Simon Tam zu schlagen. Denn es ist ja so, dass er etwas plant, was im enlichen am besten durch das Wort "heist" wiedergegeben wird, im Deutschen aber wohl für gewöhnlich unter dem Namen Coup laufen dürfte, was aber wiederum im Französischen seinen Ursprung haben dürfte. Jedenfalls muss Soimon seine Schwester, deren Alpträume immer schlimmer werden, durch einen technisch hoch avancierten Scanner schicken, mit dem er dann hoffentlich feststellen kann, welcher Art die Manipulationen sind, die man an River beziehungsweise ihrem Körper oder spezifischer ihrem Gehirn vorgenommen hat. Belohnung für alle, die ihm dabei helfen, River in ein hoch gesichertes Krankenhaus zu bringen sind Medikamente mit hohem Straßenpreis, die allerdings auch erst im Krankenhaus zu entwenden sind. Bis dahin geben allerdings all erstmal ihr bestes. Sehr zu beeindrucken weiß zum Beispiel Kaylee, die im Wesentlichen aus Abfallteilen ein fuschneues Krankenwagen-Raumschiff konstruiert. Das wirkt nun wirklich sehr überzeugend. Mühsam wird die Besatzung des Sanitätsraumschiffes im richtigen Duktus traoniert, falls es dazu kommen sollte, dass man sie in ein Gespräch verwickelt. Aber dann schießt der dusselige Jayne furchtbar dazwischen. Er tut es natürlich wieder einmal nur für das Geld, aber auf den Plan tritt einmal die Allianz und ein anderes Mal wieder das Paar der blau behandschuhten Gesellen, die aussehen wie Geheimagenten und offenbar nichts Gutes, dafür aber eine Menge Schlechtes im Schilde führen. Bevor es dann alles um ein Haar gut geht, zeigen die Jungs nämlich noch, was sie an fiesen Tricks und Blutungen indizierenden Miniapparaten sie so im Gepäck haben.

Firefly 10 In den Fängen des Shanyou / War Stories

Ach du Schreck, die ganze Folge setzt mit einem Gespräch zwischen Simon und Shepherd Book ein, in dem es um Shanyou geht, einen ziemlich folterinteressierten Despoten. Vielleicht heißt er auch Shan-You oder so ähnlich, das weiß man nicht genau. Jedenfalls ist Shepherd Book offenbar sehr belesen, was seine Schriften über die Kriegsführung und die Folter angeht, mit der man einen Menschen zum Äußersten treiben kann. Das gruselige Gespräch leitet directamente über zu einer Szene, in der Erzbösewicht Niska (unser russischer Lieblingsschurke mit Nazi-Allüren) einen Menschen bis zum Blut Foltern lässt, um ihm persönlich einen Krummdolch in den Bauchraum zustoßen. Harter Tobak, einem wird ganz mulmig dabei - und natürlich beruft sich auch Niska, der alte Arsch, auf die literarischen Werke von Shan-You, der wahrscheinlich Shan Yu heißt, wie unsere zwischenzeitlichen Recherchen ans Tageslicht gefördert haben wollen. Jedenfalls wird Niska in seinen sadistischen Aktivitäten von der Nachricht überrascht, vielmehr zunächst gestört, dass man ein Signal aufgefangen hat, das die Serenity sein könnte. Währenddessen eskaliert an Bord der Serenity der Streit zwischen Washburn und Zoe, denn Washburn gehen die Vertraulichkeiten mit Zoe, die der Captain aufgrund vielfältiger Abenteuer mit Zoe genießt, doch jetzt plötzlich total auf den Senkel, so dass er beschließt, selbst mit dem Captain ein bisschen auf Mission zu gehen. Das geht, wie man schon ahnt, mächtig schief. Eigentlich soll es nur um eine kleine Warenlieferung gehen, aber plötzlich erscheinen Laserpointer auf den Stirnen. Ja, und dann geht die Folter los. Man wird als Fan der Serie schon ganz schön hart herangenommen, bis hin zu mit langen Messern abgetrennten Körperteilen. Das ist eigentlich ganz schön schlimm. Und Zoe kann das auch nicht durchgehen lassen. Sie steckt das Körperteil an ihren Busen und schwört insgeheim Rache, das ist deutlich zu merken. Und dann machen alle mit - nur Kaylee ist sensibel genug, um im entscheidenden Augenblick River den Vortritt zu lassen, die dadurch aber auch nicht weniger unheimlich wirkt.

Firefly 11 Antiquitätenraub / Trash

Was ist denn hier jetzt gleich nochmal der Trash? Das Drehbuch? Oder die Antiquitäten? Oder Saffron im Container? Und warum sitzt Captain Mal Reynolds nackt alleine in der Wüste herum? Und warum sagt er dann so etwas zu sich selber wie, "na, das lief ja ganz fantastisch"? Fragen über Fragen, die liegen nun mal schwer im Magen, aber mal der Reihe nach - es ist auf jeden Fall in dieser Folge sofort klar, dass man die Geschichte von hinten aufrollen wird, so ähnlich wie es schon einmal gewesen ist. Bei welcher Folge nochmal? Wir erinnern uns gerade nicht mehr so genau. Jedenfalls will die Crew der Serenity hier eigentlich nur einen alten Bekannten besuchen, um die Lieferung der erbeuteten Medikamente weiter zu betreiben. Doch wer tritt da plötzlich auf den Plan? Es ist die gute Saffron, die aber eigentlich als "Bridget" den guten alten Kriegsbekannten Monty geheiratet hat und offenbar schon länger mit ihm abhängt. Mal und Saffron ziehen beide die Waffen, und irgendwie dürfte sich Mal langsam Gedanken machen, ob "Saffron" nicht eigentlich auch ein Deckname war. Jedenfalls entschließt Monty sich tief verletzt, Saffron / Bridget auf dem Planeten auszusetzen. Währenddessen beklagt sich Inara bei Mal, dass ihre Geschäfte mehr als mau laufen, und es kommt auch zu einer verbalen Auseinandersetzung, recht sanft geführt jedoch. Doch jetzt kommt es: Mal vertraut Saffron offenbar genug, um sich auf ihren angeblich wasserdichten Plan zum Diebstahl einer der teuersten Laserwaffen des Universums einzulassen. Die Waffe, die "Lassiter" genannt wird, will Saffron von ihrem (weiteren) Ehemann Durran stehlen, aber lässt es nicht durchscheinen, dass auch sie hier verheiratet ist. Unter dem Namen Yolanda übrigens, wobei sie schnell eingesteht, dass das nun wirklich nicht ihr wirklicher Name ist, wie immer der aber auch sein mag. Der Diebstahl funktioniert mithilfe einer umprogrammierten Müllsammlerdrohne (Kaylee hat hier die entscheidende Idee, ach, und das kann ja auch den Namen "Trash" rechtfertigen) - aber am vereinbarten Treffpunkt in der Wüste zwingt Saffron Mal dazu, sich auszuziehen. Die Serenity kann nicht zur Hilfe kommen, denn sie wurde von Saffron umprogrammiert. Ja, "das lief ja ganz fantastisch", denkt man.

Firefly 12 Die Botschaft / The Message

Auf der Raumstation ist es lustig: Aliens von fremden Planeten sehen auf dem Kopf stehenden Kuhföten verdammt ähnlich, Simon vergeigt seinen Moment mit Kaylee völlig, gerade als es zu rascheln und zu knistern anfängt, und ja, das ist schon so eine Botschaft, die Zoe und Mal auf einem Postamt am Rande des Universums erhalten. Sie kommt unerwartet und in Form eines sehr toten alten Kameraden, der sich selbst an Zoe und Mal hat versenden lassen, was nach den Allianzstatuten ziemlich verboten ist. Der Leiche des alten Kameraden Tracey liegt ein Diktiergerät bei, auf dem Tracey, der nach dem Krieg nicht mehr viel Glück im Leben hatte, darum bittet, zu seinen Leuten auf eine ziemlich kalten Planeten zurückverschifft zu werden, damit man ihn beisetzen kann. Der Leichnam - so stellt sich alsbald heraus, wird auch von der Allianz schmerzlich vermisst, jedenfalls setzt sich eine sehr unangenehme Figur alsbald auf die Fersen von Mal Reynolds und seiner Crew. Dass alles auf einem kalten Planeten sein Ende nehmen soll, passt natürlich super zu der Mütze, die Jayne Cobb von seiner Mutter gestrickt un geschickt bekommen hat. Tracey, der tote Kamerad, stellt sich interimsmäßig allerdings zwischendurch mal so eben als lebend dar und flirtet auch direkt mit Kaylee. Das kümmert Lt. Womack aber nicht, der mit einem sehr schnellen Raumschiff und fiesen Gesellen, die vor nichts oder allenfalls vor sehr wenig zurückschrecken, die Crew der Serenity bedroht. Als die Serenity auf einem sehr kalten Planeten Zuflucht sucht, fassen Shepherd Book und die anderen einen Plan. Da Tracey irgendwie Hochleistungsorgane schmuggelt und die Serenity dem Beschuss durch den Allianzleutnant nicht mehr sehr lange standhalten können würde, wollen sie ihn ausliefern. Das kriegt er mit, kriegt aber nicht mit, dass alles eigentlich Teil eines größeren Planes ist, denn man hat den Leutnant Womack ja eigentlich bereits ziemlich genasführt, und dann ist am Ende der Tracey doch wieder so tot wie er es am Eingang der Folge schon behauptet hat. Au weia.

Firefly 13 Leichte Mädchen / Heart of Gold

Oh, hier geht es ja zunächst ziemlich beängstigend zu, dann ziemlich witzig und dann ziemlich traurig. Ist der geneigte Zuschauer beziehungsweise die geneigte Zuschauerin in der Lage, diese Intensität, die die Serie langsam aber sicher entwickelt hat, noch viel länger zu ertragen? Gut, viel länger muss man als geneigter Zuschauer beziehungsweise als geneigte Zuschauerin die Intensität, die die Serie langsam aber entwickelt hat, ja nicht mehr ertragen, denn es handelt sich hier (schnüff) bereits um die vorletzte Folge der ersten Staffel, und eine zweite Staffel sollte es ja nach dem Willen der Macher beziehungsweise der dahinter steckenden so genannten Personen auch gar nicht mehr geben, weil da vielleicht finanzielle Erwägungen irgendeinen Strich durch die Rechnung gemacht haben oder sonstige programmtechnische Sperenzchen, die der Serie ein vorschnelles Ende bereiten sollten. Wie auch immer das sei, jedenfalls geht es noch einmal aufs Ganze. Ein ausgesprochen unsympathischer despotischer Heini namens Ranse Burgess bedroht die Bewohnerinnen, die Betreiberin und die Mitarbeiterinnen eines mit Alufolie überzogenen Bordells irgendwo in einer gottverlassenen Wüste aufs Übelste. Er bedroht insbesondere ein schwangeres Mädchen, nimmt widerrechtlich von ihrem Fötus eine DNA-Probe und droht, das Kind, wenn es mit ihm verwandt ist, aus ihrem Bauch zu schneiden. Es gibt auch kaum einen Grund, aus dem man diesem Heini das nicht zutrauen würde. Die Bordellbesitzerin setzt daraufhin einen Notruf ab, der von Inara aufgefangen wird. Tja, und Inara und Captain Mal Reynolds, die es in der Vergangenheit verstanden haben, ihre Zuneigung voreinander hinter einer wechselseitigen Maske aus einerseits Etikette, andererseits Zynismus zu verbergen, werden so ein bisschen Opfer ihrer unausgesprochenen Wünsche und Gefühle. Es ist ja vielleicht auch die Behandlung dieser ganzen Liebesgeschichte beziehungsweise der verschiedenen Liebesgeschichten, die die Qualität dieser Serie besonders hervorhebt. Wenn man sie mit anderen Werken und Epen vergleicht, die das Genre auf die wackeligen Beine gestellt hat, ist doch hier ein deutlicher Kontrast in der Souveränität des Portraits von Gefühlen und Co. erreicht, die zum Beispiel (na, wir wollen keine Beispiele nennen) andere Serien und Filmschmonzetten weit in den Schatten stellt beziehungsweise Lichtjahre hinter sich lässt. Die Verteidigung des Bordells fordert große Verluste. Am Ende sterben noch ein paar Gute - und zwischen Inara und Mal Reynolds fällt offenbar eine Entscheidung, die der Zuschauer beziehungsweise die Zuschauerin so und in dieser Form nicht ganz vorhergesagt hätte.

Firefly 14 Der Kopfgeldjäger / Objects in Space

In dieser letzten Episode der Firefly-Serie kommen nochmal so ein paar ziemlich unheimliche Dinge vor, und es beginnt schon damit, dass River durch das Raumschiff eiert und immer wieder Visionen hat, was andere sagen, wie sie fühlen, und plötzlich fällt Laub im Raumschiff und sie fasst einen Ast an.  Und der stellt sich als ganz etwas Anderes heraus... Daraufhin wird wieder mächtig über Rivers geistigen Zustand diskutiert, der eigentlich weiterhin beklagenswert ist. In gehobenerem Schriftdeutsch könnte man auch sagen: lamentabel. Kaylee muss auch die Geschichte preisgeben, die wich während der Befreiung von Kapitän Reynolds aus den Fängen des sadistischen Niska zugetragen hatte, als River ja quasi mit einem Blick auf die Situation die Lage erfasst und gleich drei der verteidigenden Bösewichte mittels gezielter Schüsse bei geschlossenen Augen tötet. Diese Information lässt dann die Tatsache, dass River mitnichten einen von ihr halluzinierten Ast n der Hand hielt, sondern vielmehr eine geladene Waffe, in ganz anderem, nämlich bedrohlichen Licht erscheinen. Und dann komm noch ein bedrohlicher Typ (selbstverständlich von schwarzer Hautfarbe, man muss ja seine Südstaatler-Fangemeinde bedienen) in rotem, extrem slicken Spacesuit daher, der sich unbemerkt Zutritt zur Serenity verschafft und eine Crewmitglied nach dem anderen ausschaltet. Sozusagen - jedenfalls fesselt er Kaylee, bedroht sie mehrfach direkt und indirekt mit Vergewaltigung und ist insgesamt eine ziemlich schräge Figur, die durch Großmäuligkeit genau so auffällt wie durch eine offenbare Freude am Spiel mit der Macht und durch die Lust an der Gewalt. Insgesamt wirkt das zwar konsequent, aber doch sehr unangenehm. Es scheint ja auch kein Kraut gegen ihn gewachsen zu sein. Die eine Hälfte der Crew ist schlafend eingeschlossen, die andere bewusstlos geschlagen, und die dritte ist ihm schutzlos ausgeliefert. Rettung kommt von weiblicher Seite, als nämlich die offenbar völlig verrückt gewordene River als körperlose Stimme plötzlich aus den Inneren des Schiffes zu sprechen scheint, was auch ihren Bruder Simon durchaus etwas verdattert zurücklässt. Am Ende ist aber einer am verdattertsten zurück gelassen. Er heißt Jubal Early. Ihm gebührt auch die letzte Kameraeinstellung. Somit sind die letzten Worte der Serie "Well, here I am ..."