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Firefly 03 Fernab der Zivilisation / Bushwhacked

Ja, in der Tat ist man hier an Bord der Firefly wieder fernab der Zivilisation, ach, Unfug, das Schiff heißt ja gar nicht "Firefly", sondern "Serenity", aber fernab von jeglicher Zivilisation ist man offenbar dennoch. Die Mannschaft findet ein treibendes, im All trudelndes Wrack und überlegt kurz, ob sie es plündern soll, bis dann der Kapitän Reynolds den Befehl zum Plündern gibt, was ja irgendwie konsequent ist, denn schließlich besteht die Crew ja im Wesentlichen aus Plünderern. Das hält allerdings niemanden davon ab, vorher nicht einmal ausgelassen so eine Art Basketball zu spielen, mit einem Rind, der an der Hangardecke aufgehängt ist. Nun ja, als die Serenity an dem Schiffswrack ankoppelt, erhält man ganz kurz einmal einen Blick auf so eine Art Tentakeln, die sich später noch als eine interessante Art Falle erweisen werden. An Bord des unheimlichen Wracks, das nach Kaylees Aussage technisch eigentlich einwandfrei in Ordnung ist, sind noch dampfende Essensreste auf den Kombüsentischen. Das erhöht ja den Eindruck einer recht unmittelbaren Gefahr noch, ebenso wie Simon durch die Vorahnungen seiner offenbar hellsichtigen Schwester stark beunruhigt wirkt. Man findet dann einen Überlebenden, der verängstigt wirkt, aber kurz vorher noch den bulligen Jayne von hinten überraschend attackiert. Für Kapitän Reynolds ist die Sache eigentlich recht klar - der Überlebende ist letztes Mannschaftsmitglied (und das wird auch bald ganz klar, denn der Rest hängt einigermaßen zerfleischt im Raumschiff herum) und überlebendes Opfer einer Reaver-Attacke. Das größte Problem dabei ist allerdings, dass die dem Horror einer Reaver-Attacke ausgesetzten Überlebenden zumeist selbst (als eine Form der Verarbeitung des Horrors) zu Reavern werden und das gleiche Unheil begehen, was ihnen angetan wurde oder was sie miterleben mussten. Na ja, man bringt den Überlebenden an Bord, rettet ein paar Wertgegenstände als Beute (natürlich wieder irgendwelche Allianzcontainer), und urplötzlich hat man auch bereits die Allianz wieder am Arsch. Es folgt eine Serie von Verhören, denn die Allianz sucht natürlich nach den Geschwistern Tam  - aber zum Glück sind diese auf der Serenity nur zu gut versteckt vor den Schergen der Allianz. Was bei den Interviews ganz interessant ist, ist neben dem Kontrast der beiden befragten Eheleute Zoe und Hoban ja die Tatsache, dass Inara Serra, die in der ersten Episode ja einmal übertrieben euphemistisch als "The Ambassador" bezeichnet wird, kurz darauf aber als "whore", also recht drastisch mit dem Wort Hure belegt wird, in ihrer Rolle als edle Prostituierte auch bei der männlich dominierten Militärabteilung der Allianz einen Rang von gesellschaftlichem Status und Ansehen genießt, der für eine Frau in solch einer tatsächlich wohl eher verwundbaren Position doch sehr beruhigend wirkt. Am Ende rettet Reynolds noch den Allianz-Kommandeur Harken, nur um ohne Beute und letztendlich auch ohne Gewinn dazustehen. Bushwhacked eben, also total erschöpft.

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